Vortrag Kelly Oliver (USA): „Being Earthbound“


Being Earthbound
Ethik der Erde – Politik der Welt

Vortrag von Prof. Kelly Oliver, 
Vanderbilt University (USA)
Ort:Montag, 18. Mai 2015, 18–20 Uhr
Institut für Philosophie, Neues Institutsgebäude, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, HS 3B
Vortrag in englischer Sprache

Kelly Oliver zum Vortrag:
In meinem Vortrag werde ich zentralen ethischen wie politischen Implikationen jener Husserl’schen Beobachtung nachgehen, der zufolge die „Erde“ aus der menschlichen bzw. personalen Perspektive nicht als Ganze wahrnehmbar ist. Erste Fotografien, die vom Planeten Erde aus dem Weltall im Zuge der Apollo-Missionen gemacht wurden, sowie die spezifischen Reaktionen auf diese Bilder dienen dabei im Vortrag als Kontrapunkte zur Husserl’schen Einsicht.Aus dieser Einsicht folgt für Husserl, dass wir uns in einem primordialen Verhältnis zur „Erde“ befinden. Ich werde im Vortrag diesen zentralen Gedanken Husserls aufgreifen und mit Heideggers wie auch Arendts Verständnis von „Erde“ verbinden, um schließlich eine kritische phänomenologische Analyse unserer spezifischen Verfasstheit als „Erdlinge“ zu entwickeln. Was bedeutet es, ein planetarisches Zuhause zu teilen, das sich als der Anfang einer Ethik der Erde und einer Politik der Welt gibt, und zwar einer Ethik und einer Politik, die auf unserer begrenzten Wahrnehmung beruht, insbesondere in Hinblick auf unser perspektivisches „Sehen“?

Zur Person:
Kelly Oliver ist W. Alton Jones Professor für Philosophie an der Vanderbilt University (USA). Sie hat über 100 Artikel und mehr als 20 Bücher publiziert, u.a.: Earth and World: Philosophy After the Apollo Missions (Columbia 2015); Technologies of Life and Death: From Cloning to Capital Punishment (Fordham 2013); Knock me up, Knock me down: Images of Pregnancy in Hollywood Film (Columbia Spring 2012); Animal Lessons: How They Teach us to be Human (Columbia 2009); Women as Weapons of War: Iraq, Sex and the Media (Columbia 2007); The Colonization of Psychic Space: A Psychoanalytic Theory of Oppression (2004); Noir Anxiety: Race, Sex, and Maternity in Film Noir (2002); Witnessing: Beyond Recognition (2001); Subjectivity Without Subjects: From Abject Fathers to Desiring Mothers (1998); Family Values: Subjects Between Nature and Culture (1997); Womanizing Nietzsche: Philosophy’s Relation to „the Feminine“ (1995) und Reading Kristeva: Unraveling the Double-Bind (1993). Darüber hinaus hat sie zahlreiche Anthologien heraus- bzw. mitherausgegeben. Auf Deutsch erschienen: „Für eine feministische Phänomenologie des Sehens“, in: Silvia Stoller / Veronica Vasterling / Linda Fisher (Hg.): Feministische Phänomenologie und Hermeneutik (Würzburg: Königshausen & Neumann 2005, S. 171–192).

Veranstalter:
Gruppe Phänomenologie
Institut für Philosophie der Universität Wien

Organisationsteam:
Silvia Stoller, Elisabeth Schäfer, Esther Hutfless, Bettina Schmitz