Workshop Leiblichkeit


mit Regula Giuliani (Freiburg i. Br. / D)

    * 15.-16. November 1996
    * Republikanischer Club, 1010 Wien, Rockhgasse 1

Zum Thema

In ihrem Bemühen um eine Philosophie der Erfahrung und der Verankerung des "Subjekts" in der Lebenswelt war die Leiblichkeit immer ein zentrales Thema der Phänomenologie. Vor allem die Nachfolger Husserls (Plessner, Merleau-Ponty u. a.) führte die permanente Herausforderung der Leiblichkeit zu einer Konzeption eines verleiblichten Subjekts und einer leibhaftigen Vernunft. Der Workshop will den spezifisch phänomenologischen Leibinterpretationen Raum geben, Problemfelder im Zusammenhang erarbeiten sowie ihre Aktualität transparent machen. Der Zugang zur Leiblichkeit soll dabei in zwei Schritten erfolgen. Ein erster Zugang widmet sich grundlegenden phänomenologischen Leibinterpretationen. In einem zweiten Zugang sollen diese mit anderen Ansätzen wie dem psychoanalytischen, feministischen, poststrukturalistischen u. a. konfrontiert und zur Diskussion gestellt werden.

Regula Giuliani wird sowohl mit einem vorbereiteten Vortrag die Thematik strukturieren, als auch den Workshop während zweier Tage fachlich betreuen. Anhand von einzelnen Kurzvorträgen bzw. Impulsreferaten von TeilnehmerInnen des Workshops werden die unterschiedlichen Herangehensweisen vor- und zur Diskussion gestellt.


Zur Person Regula GIULIANI (Freiburg i. Br. / D)
    Dr. phil., Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Psychologie an den Universitäten Basel, Heidelberg und Bochum. 1981 Promotion an der Universität Basel über Maurice Merleau-Pontys Sprachphilosophie. Übersetzerin von Maurice Merleau-Pontys La prose du monde (München 1984) und, gemeinsam mit B. Waldenfels, von Le visible et l'invisible (München 1986). Seit 1993 Lehrbeauftragte für Phänomenologie und feministische Theorie an der Universität Freiburg im Breisgau. Publikationen (u. a.): Sprache und Erfahrung in den Schriften von Maurice Merleau-Ponty (Bern, New York u. a.: Peter Lang 1983).

Allgemeine Information

  • TEILNAHMEVORAUSSETZUNG: Kenntnisse in Phänomenologie erwünscht, Lektüre angegebener Texte (siehe Literaturliste).
  • ANMELDESCHLUSS: 1. November 1996 (beschränkte TeilnehmerInnenzahl).
  • TEILNAHMEGEBÜHR: öS 100,- (für Mitglieder), öS 150,- (für Nichtmitglieder).
  • CALL FOR PAPERS: InteressentInnen für Kurzreferate (ca. 20 Minuten) bitten wir um Zusendung eines 1-2seitiges Abstracts sowie einer Kurzbiographie an den Verein.
  • EINSENDESCHLUSS: 1. Oktober 1996.

Literatur

  • Bernhard Waldenfels: "Das Problem der Leiblichkeit bei Merleau-Ponty", in ders.: Der Spielraum des Verhaltens. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1980, S. 29-54.
  • Bernhard Waldenfels: "Intentionalität und Kausalität", in ders.: Der Spielraum des Verhaltens, a. a. O., S. 98-125.
  • Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung. Berlin: Walter de Gruyter 1966, S. 3-18, 97-122, 165-177.
  • Käte Meyer-Drawe: "Der Leib - 'Ein merkwürdig unvollkommen konstituiertes Ding'", in: Christoph Jamme / Otto Pöggeler (Hg.): Phänomenologie im Widerstreit. Zum 50. Todestag Edmund Husserls. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1989, S. 291-306.
  • Alfred Schöpf: "Das Leib-Seele-Problem in phänomenologischer und psychoanalytischer Sicht", in: Philosophisches Jahrbuch 93 (1986), S. 272-285.

Die angegebenen Texte liegen ab September zum Kopieren im Handapparat von Silvia Stoller (Mappe "Leiblichkeit") in der Institutsbibliothek des Instituts für Philosophie (1010 Wien, Universitätsstrasse 7, 3. Stock) auf.

InteressentInnen von auswärts können mit erfolgter Anmeldung gegebenenfalls die Texte gerne gegen einen Unkostenbeitrag anfordern.